Wer mit Holz arbeitet, weiß: Man braucht das Werkstück nur anzugucken und schon fliegen Sägespäne durch die Werkstatt. Von wegen „Wo gehobelt wird…“ – Bei fast jeder Arbeit fallen Späne. Und landen überall. Aber nicht mit einer Absauganlage!
Bei einer Absauganlage handelt es sich um eine Art großen Staubsauger, der zur Absaugung von Sägespänen benutzt wird. Späneabsauganlagen sind ein Muss in der Holzbearbeitung. Sie kommen immer dort zum Einsatz, wo gehobelt, gefräst oder gesägt wird.
Um die bei der Arbeit mit kleinen Handmaschinen entstehenden feinen Stäube abzusaugen, wird meist ein Industriestaubsauger benötigt. Bei Sägespänen stoßen Industriestaubsauger jedoch schnell an ihre Grenzen. Sie sind nicht für die Absaugung von Spänen in einer Menge und Größe ausgelegt, die bei der Arbeit mit stationären und halbstationären Holzbearbeitungsmaschinen entsteht. Ganz im Gegensatz zu Absauganlagen. Diese liefern einen sehr großen Volumenstrom und saugen selbst große Holzspäne und Sägemehl zuverlässig ab.
Die meisten auf dieser Seite vorgestellten Absauganlagen sind sehr ähnlich aufgebaut. Sie bestehen aus einem Absaugschlauch mit einem Durchmesser von 100 mm, einem Ventilator, einem Filtersack, einem Spänesack und dem Gestell samt Motor und Ein/Aus-Schalter. Der Absaugschlauch wird direkt am Spanauswurf der Holzbearbeitungsmaschine angeschlossen. Er kann über Reduzierstücke an Maschinen mit unterschiedlichen Anschlussdurchmessern angeschlossen werden.
Unsere Empfehlungen in der Übersicht
Name | HD 12 | SPA 1200 | ZI-ASA305 |
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Hersteller | Scheppach | Metabo | Zipper |
Zur Vorstellung | Für Einsteiger | Für Heimwerker | Bei wenig Platz |
Luftleistung | 1150 m³/h | 900 m³/h | 183 m³/h |
Filter | 1 m² Filtersack | 1 m² Filtersack | 0,3 m² Filterpatrone in Filtersack |
Motorleistung | 550 W | 550 W | 1100 W |
Volumen Spänesack | 75 Ltr. | 65 Ltr. | 50 Ltr. |
Schlauchdurchmesser | 100 mm | 100 mm | 100 mm |
Abmessungen | 775 x 450 x 1550 mm | 830 x 450 x 1600 mm | ø: 405 mm, H: 710 mm |
Besonderheit | inkl. Adapterset | langer Absaugschlauch | Inkl. Adapterset |
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Warum Sie eine Späneabsauganlage einsetzen sollten
Wer gewerblich Holz bearbeitet, ist von Seiten der Berufsgenossenschaft verpflichtet, entstehende Stäube abzusaugen. Aber auch private Bastler sollten eine Absauganlage einsetzen.
Holzstaub und –späne sind nicht nur schädlich für Mensch und Maschine, sie können sogar zu Verpuffungen und Explosionen führen.
Gesundheitsschädlichkeit von Holzstaub
Werden bei der Arbeit entstehende Stäube und Späne nicht abgesaugt, können je nach Holzart unterschiedliche gesundheitliche Probleme auftreten. Die Augen können gereizt werden, Bindehautentzündung und Lichtempfindlichkeit drohen. Auf der Haut kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Gelangt Holzstaub in die Atemwege des Anwenders, droht Asthma. Eingeatmeter Hartholzstaub kann beim Menschen sogar zu Nasenschleimhautkrebs führen.
Beim Ausleeren des Spänesacks sollte stets eine Staubschutzmaske getragen werden, damit der abgesaugte Staub nicht gleich wieder eingeatmet wird. Auch wenn bei der Arbeit keine Absauganlage eingesetzt wird, sollte eine Staubschutzmaske getragen werden. Diese schützt jedoch nur den Anwender, seine Werkzeuge hingegen nicht.
Schädlichkeit für Maschinen
Wer ohne Späneabsauganlage arbeitet, kennt das: Späne fliegen in alle Richtungen, Staub verteilt sich in der Luft, schlägt sich überall nieder und macht vor keiner Ritze Halt. Kugellager, Mikroskope, Lichtschalter, Steckdosen und der Rest der Werkstatt – alles muss später in einem zusätzlichen Arbeitsschritt gründlich gereinigt werden.
Wenn überhaupt noch etwas von der Werkstatt übrig ist. Denn nicht immer geht alles glimpflich aus. Staub in der Luft kann auch zu einer Explosion führen.
Gefahr Holzstaubexplosion
Ein Gemisch aus Staub und Luft kann explodieren, wenn der Staub sehr fein ist und aus brennbarem Material besteht. Zu den brennbaren Materialien zählen unter anderem Kohle, Kaffee, Mehl, Magnesium und eben Holz. Ein kleiner Funke kann ausreichen, um das Gemisch zu entzünden. Funken können beispielsweise durch das Ziehen eines Netzsteckers, das Sägen in einen Nagel oder elektrostatische Entladung entstehen.
Auch wenn die Gefahr einer Holstaubexplosion gering erscheint, können die Folgen im Ernstfall doch verheerend sein und große Schäden verursachen.
Worauf Sie beim Kauf einer Absauganlage achten sollten
Schlauchdurchmesser
Eines der wichtigsten Kriterien: Der Durchmesser des Ansauganschlusses Ihrer Holzbearbeitungsmaschine sollte nicht größer als der Durchmesser des Absaugschlauchs der Späneabsaugung sein.
Mit Reduzierstücken lässt sich eine 100 mm Absauganlage leicht an einen etwas kleineren Ansauganschluss anschließen. Umgekehrt gilt dies nicht unbedingt. Eine Erweiterung des Absaugdurchmessers ist nicht zu empfehlen. Wer eine Maschine mit 140 mm Spanauswurf besitzt, sollte auch zu einer Späneabsaugung mit 140 mm Schlauchdurchmesser greifen.
Die Verwendung von Adaptern sollte allerdings nicht ausufern. Wird der Durchmesser des Absaugschlauchs zu stark reduziert, kann die Saugkraft der Absauganlage sinken und sich der Absaugschlauch zusammenziehen. Außerdem kann die Bewegungsfreiheit durch große Adapter beschwert und die Arbeit behindert werden.
Verwendete Holzbearbeitungsmaschinen
Absauganlagen sind auf den Abtransport von Sägespänen ausgerichtet. Die Anlagen liefern einen hohen Volumenstrom bei vergleichsweise geringem Unterdruck. Sie funktionieren hervorragend an (halb-)stationären Maschinen wie Dickenhobeln, Tischfräsen, Format- und Wippkreissägen.
Sie sind jedoch nicht dazu gedacht, sehr feine Stäube von handgeführten Maschinen abzusaugen. Um den Staub eines Schleifgeräts abzusaugen, sollte zusätzlich ein günstiger Industriestaubsauger mit kleinem Schlauchdurchmesser angeschafft werden, der mit einen hohen Unterdruck bei vergleichsweise geringem Volumenstrom arbeitet.
Leistung
Bei einer Absauganlage zählt weniger die Wattzahl bzw. die Leistung des Motors. Die wichtigeren Kennzahlen sind der Volumenstrom bzw. die Luftleistung und der Saugdruck, den die Maschine erzeugen kann.
Anlaufautomatik
Wer einmal mit einem Sauger mit Einschalt- beziehungsweise Anlaufautomatik gearbeitet hat, wird nie wieder zu einem Gerät ohne Anlaufautomatik greifen.
Späneabsauganlagen mit Anlaufautomatik verfügen über eine Stechdose, an der die Holzbearbeitungsmaschine angeschlossen wird. Beim Einschalten der angeschlossenen Maschine startet der Sauger dann automatisch. Nach dem Abschalten der Maschine sollte die Absauganlage zudem noch kurz nachlaufen, damit wirklich alle entstandenen Späne abgesaugt werden.
Wenn die gewünschte Absaugung nicht über eine Anlaufautomatik verfügt, kann diese nachgerüstet werden. Eine solche externe Anlaufautomatik ist die 1Ph mit Netzleitung von KlingerBorn*Werbung.
Ebenfalls denkbar ist die Verwendung einer Funksteckdose. Die Fernbedienung wird dann einfach dicht am Werkzeug platziert.
Lautstärke
Im Gegensatz zu dem hochfrequenten Betriebsgeräusch eines Industriestaubsaugers, ist die Geräuschentwicklung der meisten Absauganlagen deutlich angenehmer. Auch die Lautstärke liegt meist etwas niedriger. Einen Vergleich der Lautstärke zweier Werkstattsauger und einer Absauganlage liefert das folgende Video:
Alle Anlagen erhöhen natürlich den Geräuschpegel in der Werkstatt. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte seine Späneabsauganlage in einem separaten Raum aufstellen.
Fahrwerk
Je länger der Absaugschlauch, desto höher ist die Reibung an der Schlauchwand. Durch den höheren Widerstand sinkt der Volumenstrom. Der Absaugschlauch sollte also immer so kurz wie möglich sein.
Steht die Absauganlage auf Rollen, kann sie bequem durch die Werkstatt gerollt und dicht am benötigten Werkzeug aufgestellt werden. Je größer die Rollen, desto einfacher lässt sich die Anlage über Hölzer, Werkzeuge und Kabel schieben.
Filter
Die meisten Absauganlagen verfügen serienmäßig nicht über einen Mikrofilter. Feinstaub kann durch den Filtersack der Anlage entweichen oder den Filtersack verstopfen.
Für alle, die auch feine Stäube aufsaugen möchten, werden im Fachhandel zusätzliche Filterpatronen angeboten. Die Filterfläche der Patronen liegt mit ca. 5 m² deutlich über den üblichen 0,8 bis 1,5 m² der Filtersäcke.
Ein zusätzlicher Vorteil beim Einsatz einer Filterpatrone ist, dass dieser die Absaugleistung erhöht. Durch die größere Oberfläche der Patronen kann das Filtermaterial bei gleichem Luftwiderstand deutlich dichter sein.
Die Filterpatronen sind allerdings nicht ganz billig. Teilweise kosten sie sogar mehr als die Anlagen an sich. Anlagen, die serienmäßig mit einer Filterpatrone ausgestattet sind, werden zu entsprechenden Preisen angeboten.
Lüfterrad
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das verbaute Lüfterrad.
Bei vielen Anlagen ist dieses aus Plastik. Dabei besteht die Gefahr, dass das Lüfterrad durch aufgesaugte Holzstücke oder kleine Metallteile beschädigt wird.
Lüfterräder aus Stahl sind dagegen deutlich unempfindlicher.
Stromzufuhr
Nahezu alle günstigen Absauganlagen arbeiten mit Wechselstrom. Für eine Absauganlage mit Drehstrommotor sollten Sie mindestens 300 Euro einplanen.
Was eine Absauganlage kosten sollte
Absauganlagen sind schon ab gut 150 Euro erhältlich. In diesem Preissegment bekommen Sie die Grundausstattung mit Filtersack, einer Luftleistung um die 1100 m³/h und einem 75 Liter Spänesack. Über eine Anlaufautomatik verfügen diese Geräte zumeist nicht. Für den Hobbyheimwerker reicht eine günstige Absauganlage meist aus. Wenn Sie sich eine Anlaufautomatik separat dazukaufen, landen Sie bei einem Gesamtpreis von rund 220 Euro.
Wer größere Ambitionen hat oder mehr Features haben möchte, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Für ca. 450 Euro bekommen Sie eine Späneabsauganlage mit Filterpatrone samt Reinigungsmechanismus, einer Luftleistung von 1500 m³/h und einem Stahllüfterrad.
Wer noch mehr Geld ausgeben möchte, bekommt ab 600 Euro noch mehr Filterfläche, noch höheren Volumenstrom, einen sehr großen Spänesack und mehr Features, wie etwa zusätzliche Absauganschlüsse.